Bildung ist DER Ausweg

Die Kinder aus Xia Lai Mao
Die Kinder aus Xia Lai Mao

Nach diesem Grundsatz ist das Slumkidsprojekt aufgebaut. Ich habe es schon ein paar Mal am Rand erwähnt ("Im Slum" und "Echte Gastfreundschaft"), will ihm aber jetzt zum Anlass der Patenberichte noch einen eigenen Beitrag widmen.

 

Hintergrund

 

In mehreren, leider derzeit sichtbar wachsenden, Slums um Liuku herum leben Angehörige der Lisu Minderheit. Ursprünglich kommen die meisten aus Gegenden weiter nördlich im Nujiang Tal. Von dort sind sie weggezogen, weil die kargen Berghänge als Acker nicht viel hergaben. Manche lebten zwischenzeitlich in Myanmar (eine Bergkette weiter im Westen ist die Grenze), andere zogen direkt nach Liuku; alle auf der Suche nach Arbeit.

 

Während die meisten nun tatsächlich Arbeit nachgehen, hat sich doch ihre Situation nicht bedeutend verbessert. Sie sprechen zumeist nur die Minderheitensprache Lisu, die mit Chinesisch nichts gemein hat. Dadurch leben sie am Rande der Gesellschaft, was sich auch in ihren Tätigkeiten widerspiegelt. Sie arbeiten als Straßenkehrer bei der Müllabfuhr, als Tagelöhner auf Baustellen oder fahren TukTuk. Im schlechtesten Fall durchsuchen sie den Müll der Stadt nach verwertbaren Gegenständen (Plastikflaschen etwa lassen sich für 4 Yuan pro Pfund verkaufen).  Mit riesigen geflochtenen Körben auf dem Rücken gehen auch ihre Kinder auf die Suche.

 

Dass, sie auf die Straße und nicht in die Schule gehen hat dabei eine Vielzahl an Gründen. Neben Geld mangelt es vor allem an einem HuKou-Register. Für jede Familie werden darin Daten wie Wohnort, Geburten, Heiraten und Todesfälle festgehalten... Oder sollten es zumindest. Die allermeisten Lisu in den Slums sind umgezogen, ohne dies zu beantragen und wohnen dort folglich illegal. Ihre Kinder - an sich schon deutlich mehr als überhaupt erlaubt - wurden nie registriert und existieren offiziell nicht. Dass der Grundschulbesuch am Geburtsort in China eigentlich kostenlos ist, nützt ihnen folglich nichts.

 

Um ihn doch zu ermöglichen, haben die Baumhaus Freiwilligen vor zwei Jahren das Slumkidsprojekt ins Leben gerufen; denn Bildung ist DER Ausweg!

Schon mit den erworbenen Sprachkenntnissen aus der Grundschule können sie in Zukunft bessere Arbeit finden als ihre Eltern und so hoffentlich aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen.

 

Projektarbeit

 

Mit Übersetzern konnte ein guter Kontakt zu den Slumbewohnern aufgebaut und eine Datenbank der wichtigsten Informationen angelegt werden. So haben wir einen guten Überblick über die Anzahl, das Alter und die Lebensverhältnisse der Kinder in den Slums. Auf diese sorgfältige Vorbereitung folgte die Suche nach Paten für die Kinder im Grundschulalter. Tatsächlich zeigten sich in dieser ersten Generation schon 20 Menschen bereit einem Kind am anderen Ende der Welt die Grundschule zu bezahlen.

 

Um die Kleinen optimal auf ihr erstes Jahr vorzubereiten, wurden Chinesischlehrer gesucht und gefunden, die bereit waren ihnen im Sommer vor der Einschulung die wichtigsten Grundlagen beizubringen.

->Film zur Summer School.

 

Nach dieser guten Vorbereitung klappte auch die Einschulung problemlos und nun gehen die Kinder aus der ersten Generation schon in die zweite Klasse. Die chinesische Sprache hat ihnen zwar zu Beginn Schwierigkeiten bereitet, doch inzwischen sprechen sie sie fast genauso gut wie ihre Klassenkameraden. Von diesem Erfolg motiviert haben die nächsten Freiwilligen aus Deutschland das Projekt weitergeführt und konnten 13 weitere Kinder einschulen.

 

Nach dem Einschulen bestehen unsere Aufgaben nun darin die Kinder zu betreuen. Wir besuchen sie regelmäßig, unterhalten uns mit ihnen, ihren Eltern und ihren Lehrern. Auf dieser Grundlage verfassen wir dann halbjährlich einen Bericht für den Paten, der so auch an der Entwicklung teilhaben kann.

 

Das führt mich auch schon zur abschließenden Frage:

Für die letzten der 13 neu eingeschulten Slumkids werden noch Paten gesucht; Wer möchte einem von ihnen die Grundschule finanzieren?

Für nur 80 Euro im Jahr können wir die Schulgebüren, Schuluniform und Unterrichtsmaterialien bezahlen.

 

Eröffnen Sie einem Kind DEN Ausweg!

Hier geht's lang: info@baumhaus-projekt.de

 

Bei Fragen können Sie sich entweder an diese Adresse oder auch an mich (Email im Impressum) wenden.

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Kommentare: 0

/\ Links nicht übersehen!

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Kommentare zum Blog

...sind ausdrücklich erwünscht! Man könnte ja fast meinen niemand liest meine Blogeinträge :P

Nach 7 Monaten zeigt meine Armanduhr endlich die chinesische Zeit an. Ich bin irgendwie nie dazu gekommen sie umzustellen. Als sie jetzt leer war, hat der Uhrmacher mir beim Wechseln der Batterien die richtige Zeit eingestellt ;)

 

Uuuund, sie ist hin. Das Armband ist ausgerissen und so kann ich sie leider nicht mehr tragen. Schade, es hängen schöne Erinnerungen aus Kanada an ihr.

es schaut ja doch ab und zu jemand vorbei; wenn auch keiner Kommentare schreibt ;)